Die Financial Action Task Force (FATF) ist eine internationale Organisation, die eine zentrale Rolle im globalen Kampf gegen Geldwäsche, Terrorfinanzierung und andere Bedrohungen der Integrität des internationalen Finanzsystems spielt. Gegründet 1989 auf Initiative der G7, hat die FATF ihren Sitz in Paris und umfasst heute 39 Mitgliedsländer sowie zahlreiche regionale und internationale Partnerorganisationen. Doch wer ist die FATF genau, was tut sie und wie beeinflusst sie die globale Finanzlandschaft?
Wer ist die FATF?
Die FATF ist ein zwischenstaatliches Gremium, das Standards setzt und Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung entwickelt. Ihre Mitglieder bestehen aus den größten Volkswirtschaften der Welt, darunter die USA, Deutschland, Japan und die Europäische Union, sowie weiteren wichtigen Finanzzentren. Die Organisation arbeitet eng mit internationalen Institutionen wie der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und den Vereinten Nationen zusammen.
Die Leitung der FATF wechselt jährlich zwischen den Mitgliedern. Der Präsident wird von den Mitgliedsländern gewählt und leitet die Sitzungen und Aktivitäten der Organisation. Unterstützung erhält der Präsident von einem Sekretariat, das in Paris ansässig ist und die täglichen operativen Aufgaben übernimmt.
Was sind die Aufgabenbereiche der FATF?
Die Hauptaufgabe der FATF besteht darin, internationale Standards zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung zu entwickeln und deren Umsetzung zu überwachen. Diese Standards sind in den sogenannten „FATF-Empfehlungen“ festgelegt, die erstmals 1990 veröffentlicht und seither mehrfach aktualisiert wurden, zuletzt im Jahr 2012. Die Empfehlungen umfassen eine breite Palette von Maßnahmen, darunter:
- Sorgfaltspflichten für Finanzinstitute zur Identifizierung und Überprüfung von Kunden.
- Maßnahmen zur Identifizierung und Meldung verdächtiger Transaktionen.
- Internationale Zusammenarbeit und Informationsaustausch zwischen den Strafverfolgungsbehörden.
- Sanktionen gegen Länder, die den FATF-Standards nicht entsprechen.
Die FATF bewertet regelmäßig die Mitgliedsländer und andere wichtige Finanzzentren hinsichtlich der Umsetzung dieser Standards. Diese Bewertungen, bekannt als „Peer-Reviews“ oder „Mutual Evaluations“, sind detaillierte Berichte, die die Stärken und Schwächen der nationalen Systeme aufzeigen. Länder, die den Anforderungen nicht entsprechen, werden auf eine sogenannte „graue Liste“ oder im schlimmsten Fall auf eine „schwarze Liste“ gesetzt, was erhebliche wirtschaftliche und politische Konsequenzen haben kann.
Einfluss und Bedeutung der FATF
Die Arbeit der FATF hat einen tiefgreifenden Einfluss auf das globale Finanzsystem. Durch die Festlegung internationaler Standards zwingt sie Länder, ihre Gesetze und Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung anzupassen und zu verschärfen. Dies trägt dazu bei, dass illegale Finanzströme eingedämmt und Terrorgruppen sowie kriminelle Organisationen in ihren finanziellen Möglichkeiten eingeschränkt werden.
Ein Beispiel für den Einfluss der FATF ist die Einführung strengerer Sorgfaltspflichten in Banken und Finanzinstituten weltweit. Diese Institutionen müssen sicherstellen, dass sie ihre Kunden kennen („Know Your Customer“ oder KYC) und verdächtige Aktivitäten melden. Diese Maßnahmen haben die Transparenz im Finanzsystem erhöht und die Möglichkeiten zur Geldwäsche und Terrorfinanzierung erheblich eingeschränkt.
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